SRF geht im Podcast «Die Cookiefalle» den Cookies auf die Spur, die bei jedem Besuch einer Webseite gesetzt werden. Zudem wird aufgezeigt, wie genau man Schweizerinnen und Schweizer mit den erfassten Standortdaten verfolgen kann. Das Erschreckende ist, dass solche Standortdaten leichter zu erhalten sind, als bisher angenommen wurde.
SRF hat mehrere Besitzerinnen und Besitzer von Smartphones, deren Standortdaten vorliegen, kontaktiert. Eine Betroffene war bereit, mit dem Journalisten zu sprechen und sich die Daten vorführen zu lassen. Die erschreckende Genauigkeit führte beide zur Frauenärztin, zur benachbarten Migros und zeigte auf, wo die Frau wohnt und wann sie jeweils das Haus verlassen hat.
Teil eins bis vier der Podcastserie sind sehr empfehlenswert. Zudem wurde eine Bonusfolge aufgezeichnet. Diese bestätigt eine spannende Tatsache. Die von SRF erhaltenen und untersuchten Daten von über 1,3 Millionen Schweizer Smartphones beinhalten Standortdaten von Android-Smartphones und iPhones. Jedoch stammten über 80 % der Daten von Android-Smartphones. Dies, obwohl sich iPhone und Android in der Schweiz den Markt in etwa gleich teilen.
Ist man mit einem iPhone sicherer?
Ja! Der Grund ist simpel: Android ist das Betriebssystem von Google und Google beherrscht sein Handwerk. Stichwort Cookies: Mit Cookies werden Profile erstellt, die zeigen, welche Vorlieben Nutzerinnen und Nutzer haben, welche sexuelle Neigung sie haben und welche politische Ausrichtung sie verfolgen. Google ist bei der Internetwerbung führend, beherrscht sein Handwerk und verdient mit den gesammelten Daten viel Geld. Android ist darauf ausgelegt, dass Google seine Dienste auf dem Smartphone betreiben und Daten sammeln kann.
Apple hingegen ist eine Hardwarefirma. Sie stellen iPhones her, um diese zu verkaufen. Das Geschäft liegt nicht bei den Daten, sondern bei der Hardware.
Wie kann man sich gegen ein solches Tracking schützen:
- iOS statt Android nutzen.
- Cookies konsequent ablehnen.
- Den Zugriff auf Standortdaten nur ausgewählten Apps erteilen.
- Einen Adblocker einsetzen.
- Alternativen für die Suche zu Google.com nutzen. Ich empfehle DuckDuckGo.
- Browser so konfigurieren, dass Tracker abgelehnt werden.
- SRF hat hier eine Anleitung veröffentlicht, die aufzeigt, welche Massnahmen sinnvoll sind.
