Digitale Unterhaltungsspiele für betagte Menschen und deren Angehörige werden von der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) unter dem Überbegriff «Myosotis-Garden» entwickelt.
«Myosotis Souvenirs» richtet sich an ältere Menschen und beinhaltet persönliche Bilder und Töne aus dem Leben der Spieler, so werden beide Generationen zum Erzählen ermutigt. Erreicht wird diese Steigerung des gesellschaftlichen Wohlbefindens mithilfe einfacher Spiele, verknüpft mit Gegenständen aus dem Leben der Grosseltern.
Die Entwicklung des Spiels benötigte seine Zeit und wurde ausgiebig getestet. So schreibt die FHNW:
«Im Projekt Myosotis-Garden wurden über zehn iPad-Games als Prototyp entwickelt. Diese wurden zusammen mit Bewohnerinnen und Bewohnern sowie dem Betreuungs- und Pflegepersonal von sechs Partnerinstitutionen für Betagte getestet und verbessert. Dank über Hundert gemeinsamen Spielstunden konnte das Team ein vertieftes Verständnis der Stärken und Bedürfnisse sowie der ästhetischen Präferenzen der zum Teil hochbetagten Menschen erlangen. Dieses Wissen wurde laufend für die Weiterentwicklung der generationenübergreifenden Games genutzt.»
Das schlussendlich aus den Prototypen entwickelte Spiel «Myosotis Souvenirs» (App Store-Link) wird auf dem iPad gespielt. Das grosse Display eignet sich besonders gut, um sich in den Räumen zu bewegen. Die aus dem Projekt gewonnenen Informationen werden weiter genutzt. Alle Erkenntnisse; wie muss eine Spiel-Mechanik für betagte Menschen aussehen, was ist bei der Ästhetik des Spiels wichtig, wie interagieren die Menschen im Spiel, etc. sind in einem Best Practice Guide für Spiele-Entwickler verfügbar.
«Weisst du noch?» Dieses Spiel regt zum Plaudern an
In «Myosotis Souvenirs» beginnt das Spiel in einem Raum des frisch renovierten Hauses. Es geht darum das Haus nach persönlichem gefallen einzurichten. Ein Jukebox im Wohnzimmer: hatten die Grosseltern eine solche und zu welchem Lied haben sie getanzt? Oder diese Vogelscheuche im Garten: welche spannenden Geschichten gibt es wohl dazu zu erzählen. Was ist mit dem Telefon im Büro? Hatte Oma und Opa auch eines mit Wählscheibe?
Die Einrichtungsgegenstände müssen auf dem Estrich gesucht und zusammen angetippt werden. So können diese im gewünschten Raum platziert werden. Einige Gegenstände, wie Bilderrahmen oder eine Jukebox können mit Bildern oder Musik personalisiert werden.
Aus gutem Grund hält das Spiel einige Aufgaben bereit, welche man zur zu zweit lösen kann. So wird die Kommunikation und Interaktion wischen den beiden Generationen von Spielern und dem Inhalt des Spiels gefördert.