Apple Watch Ultra: eine normale Smartwatch

Als Apple das Modell Ultra der Apple Watch im letzten Herbst zeigte, war ich überzeugt davon. Das wird meine neue Sport-Uhr werden.
Bisher grösstes Display, robustes Titangehäuse, Saphirglas und nebst den bisherigen Gesundheits- und Fitnessfunktionen auch noch eine Aktionstaste und eine längere Batterielaufzeit.

Bezüglich Batterielaufzeit sagt Apple, dass die Apple Wach Ultra bis zu 36 Stunden hält. Stimmt so ungefähr. Ich schreibe mir den Stromverbrauch der Watch automatisiert in eine Numbers-Tabelle. Bei Outdoor-Trainings zieht die Apple Watch Ultra schon so viel Strom, dass während rund 10 Stunden 34 % der Batterie entleert werden. Eine Berechnung ist schwierig. Der Durchschnitt zeigt: zwei Tage Nutzung sind realistisch. Wird die Apple Watch Ultra auch nachts getragen, schrumpft die Batterieanzeige gerne mal um die 10 %.

Das geht jedoch auch nur gut, wenn morgens das Haus mit einer vollen Batterie verlassen wird und man keine Probleme damit hat, am zweiten Tag Nachmittags /Abends mit einer leeren Apple Watch am Arm dazustehen.
Die Stromsparoptionen sind im Übrigen nicht zu beachten. Diese schränken GPS-Abfragen und Herzfrequenzmessungen ein. Das Ergebnis ist eine verfälschte Aufzeichnung mit teils erheblichen Abweichungen. So viel zur längeren Batterielaufzeit.

Das robuste Titan Gehäuse hat sich bis jetzt bewährt, einige Kratzer am Rand zeigen, dass so das Glas geschützt werden kann. Gut ist dieses Saphirglas flach in das Gehäuse der Apple Watch Ultra (Fr. 849.-, apple.com) eingelassen.

Apple Watch Ultra, Krone rechts

Doch was ein absolutes No-Go bei einer Sport-Uhr ist, dass ein laufendes Training durch eine einzige Taste auf dem Display beendet werden kann. Im schlimmsten Fall durch Wassertropfen oder Kleidungsstücke.

Vergangenen Montag passierte mir dies beim Eisklettern. Dazu gibt es die passende App «Redpoint» (App Store-Link). Mit dieser zeichne ich Indoor und Outdoor Klettereien auf. Handschuhe, Shirt und Jacken machten es möglich, dass das Training sich beendete. Folglich wurden gekletterte Routen nicht registriert. Ein Umstand, welcher nicht «Redpoint» zuschulden kommt, auch Apples Training-App lässt laufende Trainings mit nur einem Tippen beenden.

Zweiter Anlauf: Training erneut gestartet und Wassersperre aktiviert. So ist das Display gesperrt und kein versehentliches Tippen kann das Training beenden. Falsch gedacht; die Wassersperre hat sich ebenfalls automatisch deaktiviert. Vermutlich hat die Jacke oder der Handschuh dagegen gedrückt.
Seit watchOS 9 verhält es sich so, dass die Digitale Krone gedrückt werden muss, um die Wassersperre zu deaktivieren. Bis watchOS 8 musste der Nutzer einige Umdrehungen an der Krone vollziehen, um die Wassersperre zu deaktivieren – was in jeder Hinsicht besser war.

Neuer Versuch: Apple Watch ausziehen, um 180° drehen, anziehen und in den Einstellungen die neue Ausrichtung festlegen. Dann zur Sicherheit wieder den Wasserschutz aktiviert und das Training gestartet. Jetzt sollte der Handschuh nicht mehr gegen die Digitale Krone drücken. Doch nun wurde wiederholt die Aktionstaste betätigt. Diese ist noch leichter zu drücken, als die Krone und reagiert immer. Je nachdem, welche Funktion auf der Aktionstaste liegt, wird das Training erneut abrupt beendet. Zudem ist die Bedienung der Krone nicht so komfortabel, wenn diese auf der linken Seite der Watch ausgerichtet ist.

Es darf nicht sein, dass die Apple Watch ein laufendes Training durch einen Tastendruck beendet! Jede andere Sport-Uhr hält hier einen speziellen Mechanismus vor.

Deswegen und aus weiteren Gründen: Batterielaufzeit für mehrtägige Touren, Kartennavigation mit GPX-Tracks auf der Uhr, mehr Möglichkeiten zusammen mit der Aktionstaste, etc. ist die Apple Watch Ultra eine Alltags-Smartwatch wie auch die Apple Watch Series 7 oder die Apple Watch SE. Mehr nicht.

Apple Watch Ultra, Krone links

 

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