iPad Pro mit Magic Keyboard

„Dein nächster Computer ist kein Computer“

Apple

Apple wirbt mit diesem Slogan für das iPad Pro mit Magic Keyboard. Doch was will uns Apple damit sagen?

11″ iPad Pro mit Magic Keyboard

Seit wenigen Wochen darf ich das neuste iPad Pro samt Magic Keyboard testen. Dazu gibt es einiges zu berichten.

Der A12Z-Chip arbeitet hier dezent schneller als der A12X aus dem Jahr 2018. Kein Problem, wie damals schon. Die Power des Prozessors reicht bei diesem iPad für jeden Einsatzbereich.
Mit dem iPad Pro macht man echt nichts falsch! Die top Hardware ist bei der Anschaffung etwas teurer (iPad Pro ab Fr. 878.-), dafür hält diese Freude auch länger an.

Keine Frage, das iPad Pro aus dem Jahr 2018 hätte noch weiter meine Aufgaben erledigen können. Doch was bietet das neue iPad Pro zusätzlich?

Power

Als Anwender interessieren mich die direkt verfügbaren und spürbaren Funktionen. Nebst dem A12Z Bionic Chip sind die Kameras und der LiDAR Scanner komplett neu.

Zwei Kameras und LiDAR-Scanner auf der Rückseite

LiDAR
Der neue Scanner misst die Entfernung zu Objekten. In dem er die Zeit misst, die das Licht zum Objekt und zurück benötigt. So ist es möglich, Objekte im Haus und auch draussen mit einer Entfernung von bis zu 5 Metern zu erfassen.

Ein praktisches Beispiel für den LiDAR Scanner ist die «Massband»-App (App Store-Link). Beim iPhone 11 Pro Max benötigt die App noch wenige Sekunden, um das Umfeld zu erfassen und dann für das Ausmessen bereit zu sein. Mit dem LiDAR Scanner benötigt das iPad Pro exakt null Sekunden, um die Umgebung zu erfassen. Hinzu kommt, dass die Massband-App zusammen mit dem LiDAR-Scanner deutlich exakter arbeitet.

Der LiDAR Scanner wurde von manchen von den meisten, wie auch von mir, total unterschätzt. Ein noch genialeres Beispiel für die Lichterfassung und Entfernungsmessung sind Apps, die es ermöglichen Räume auszumessen und als 3D-Bild darzustellen. Zum austesten habe ich die «3D Scanner App» (App Store-Link) geladen und das Arbeitszimmer gescannt. Die daraus entstandene Datei kann mit der passenden App bearbeitet und anschliessend zum Beispiel einem 3D-Drucker zugeführt werden.

Blick in die Zukunft: Apple darf den LiDAR Scanner durchaus als grosses Highlight des iPhone 12 Pro darstellen, wenn damit Porträtfotos noch besser werden.

Kameras
Der LiDAR Scanner arbeitet zusammen mit den beiden Kameras und Bewegungssensoren des iPad Pro. Gerade deswegen werden die Kameras beim iPad immer wichtiger. Keiner sollte mit einem iPad durch die Gegend marschieren und damit ernsthafte Fotos machen wollen. Nicht wegen der Qualität, sondern der Handlichkeit. Aber durchaus sinnvoll ist es Augmented Reality-Aufgaben mit dem iPad Pro zu lösen. Ein iPad Pro mit LiDAR Scanner und zwei Kameras für exaktes Arbeiten lohnt sich für Architekten, Verkäufer, Gärtner, Möbeldesigner und Mechaniker.

iPad Pro kommt mit einer 12 Megapixel Weitwinkel-Kamera und einer 10 Megapixel Ultraweitwinkel-Kamera. Fotos mache ich damit keine. Als praktische Lösung hat sich aber der integrierte Dokumentenscanner erwiesen. Direkt in der Notizen-App lässt sich über das Kamera-Symbol das Scannen von Dokumenten starten.

A12Z
Die Rechenpower war mit dem A12X (iPad Pro 2018) bereits dermassen gut, dass ich nie an die Leistungsgrenzen gestossen bin. Doch darum geht es nicht. Die Geräte sind so performant, damit sie iPadOS flüssig ausführen, rechenintensive Aufgaben wie Augmented Reality zeitgemäss abarbeiten und zusammen mit Updates auch noch Jahre genutzt werden können. Hinzu kommt, dass mit der Rechenverteilung von CPU und GPU mehr Strom gespart werden kann.

Face ID
Ich bin nach wie vor ein grosser Fan von Face ID beim iPad Pro. Einfach einschalten und loslegen. Umgehend nach dem Aktivieren wird per Face ID mein Gesicht erkannt und das iPad entsperrt. Diese unsichtbare Barriere der Sicherheit schätze ich sehr. Auch beim neuen iPad Pro entsperrt Face ID das Gerät im Hoch- und Querformat.

Sound
Wer mit dem iPad Pro Tonaufnahmen machen möchte, nutzt bestimmt ein externes Mikrofon. Doch hier ist es gut zu wissen, dass das neue iPad Pro fünf Mikrofone in Studioqualität verbaut hat. Für einen kurzen Schwenk durch die Wohnung eignen sich diese bestens.

iPad Pro nimmt Stereoton auf und kann diesen genau so auf den vier verbauten Lautsprechern wiedergeben.

„Drei-Finger-Geste“

Magic Keyboard

Verrückt, ich navigiere mich mit Tastatur und Maus durch iPadOS. Dies ohne auf das Display zu tippen. Da muss ich die neue Tastatur und Mausbedienung, welche mit iPadOS 13.4 kam, doch sehr loben.
Mit 3-Finger-Gesten lassen sich Apps schliessen, schnell zwischen Apps wechseln und die Multitouch-Ansicht öffnen. Die 2-Finger-Geste erlaubt das Navigieren auf dem Home-Bildschirm und Scrollen in Apps und Webseiten.

Nebst der Mausbedienung mit dem Touchpad gibt es die Möglichkeit Tastaturkurzbefehle zu nutzen. iPadOS bietet etliche Tastaturkurzbefehle, welche das Navigieren durch Apps erleichtern. Alle zur Verfügung stehenden Tastaturkurzbefehle lassen sich durch Halten der cmd-Taste (⌘) aufrufen – in jeder App.

Die Tastatur des Magic Keyboard hat eine Hintergrundbeleuchtung, welche ich nicht missen möchte. Die Helligkeit wird je nach Umgebungslicht automatisch angepasst. Soll es mal heller oder dunkler sein, gibt es dafür einen Einstellungspunkt in iPadOS (Einstellungen -> Allgemein -> Tastatur -> Hardwaretastatur).

Tipps zur Maus am iPad habe ich in diesem Artikel zusammengetragen.

Beleuchtete Tasten des Magic Keyboard

Neigungswinkel
Stufenlose Einstellungsmöglichkeiten der Neigung gibt es mit dazu. Sehr angenehm um an jedem Tisch die beste Sicht auf das Display zu haben.

USB-C
Das Magic Keyboard kommt mit einem USB-C Anschluss auf der linken Seite. Der Anschluss des iPad befindet sich rechts. Somit stehen dem Setup zwei USB-C Anschlüsse bereit, auf jeder Seite einen – was super praktisch ist. Für die Datenübertragung soll der direkte Anschluss am iPad genutzt werden. Die Stromversorgung kann über beide Anschlüsse bewerkstelligt werden.

Das Beste ist, dass das neue Magic Keyboard auch am älteren iPad Pro aus dem Jahr 2018 funktioniert. Ein Upgrade von Fr. 319.-.

USB-C Anschluss und Neigungswinkel

„Dein nächster Computer ist kein Computer“

Zu Beginn, brachte ich Apple’s Werbeslogan „Dein nächster Computer ist kein Computer“ mit ein. Was ist ein Computer? Ist ein iPad auch ein Computer? Ja klar! iPad ist für manche der einzige Computer, für andere wiederum eine Ergänzung.

iPad darf durchaus als Computer, als Tablet, als Schreibgerät, als Netflix Apple TV+ -Display und als Internetgerät-für-die-Couch gesehen werden.

In manchen Punkten ist das iPad Pro sogar stärker als die Meisten mobilen Computer. Speicherplatz (bis 1 TB), Wi-Fi und Cellular mit eSim, Wi-Fi 6 und Gigabit LTE, vier Lautsprecher und fünf hervorragende Mikrofone. Zudem ein Prozessor der viele Computer hinter sich liegen lässt, ein ausgezeichnetes Display, zwei Kameras auf der Rückseite und ein LiDAR Scanner (der kein Computer sonst verbaut hat) und auf der Vorderseite eine TrueDepth Kamera mit Face ID. Nicht zu vergessen; dieses iPad unterstützt den Apple Pencil womit sich Dokumente unterzeichnen lassen und Notizen handschriftlich auf dem iPad anlegen lassen.

Mein Anwendungsfall: ein 27″ iMac (Late 2015) im Arbeitszimmer und ein 11″ iPad Pro mit Magic Keyboard für unterwegs und zu Hause. Für meine digitalen Arbeiten ergänzen sich die beiden Geräte, zusammen mit dem iPhone 11 Pro, perfekt.

Kaufen, Behalten, Erweitern

Wer ein iPad Pro 2018 sein Eigen nennt, soll dieses unbedingt behalten und bei Interesse dieses mit dem Magic Keyboard erweitern. Das neue iPad Pro würde ich als ein solides Upgrade des iPad Pro 2018 beschreiben. Dahingegen ist das Magic Keyboard wirklich ‚Magic‘ und zudem abwärtskompatibel (mit iPad Pro 2018). Magic Keyboard macht dein iPad Pro zum Computer.

Testgerät: Apple hat mir ein 11″ iPad Pro als Leihgerät zur Verfügung gestellt. Daraus entstand dieser Testbericht. Herzlichen Danke dafür.

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