Apple hat Siri-Aufnahmen durch externe Firmen auswerten lassen, wie kürzlich bekannt wurde. Da dies in den Einstellungen nirgends zu lesen war und das Vorgehen nicht sehr ethisch ist, stiess dieses auf Unverständnis. Darauf hat Apple das Vorgehen gestoppt.
Der iPhone-Konzern meldet sich nun mit einem Statement und entschuldigt sich zugleich. Zukünftig werden keine Siri-Audioaufnahmen von dir gespeichert und ausgewertet, ausser du möchtest dies, damit der Dienst weiter verbessert werden kann.
Apple Statement
Bei Apple sind wir überzeugt, dass Datenschutz ein grundlegendes Menschenrecht ist. Wir entwickeln unsere Produkte so, dass sie die persönlichen Daten der Nutzer schützen, und wir arbeiten ständig daran, diesen Schutz zu verstärken. Das gilt auch für unsere Services. Unser Ziel mit Siri, dem intelligenten Assistenten, ist es, unseren Kunden das beste Erlebnis zu bieten und gleichzeitig die Privatsphäre besonders zu schützen.
Wir wissen, dass Kunden über die jüngsten Berichte, in denen wiedergegeben wurde das Personen im Rahmen unseres Siri-Qualitätsauswertungsprozesses, den wir Grading nennen, Siri-Audioaufnahmen angehört haben, besorgt sind. Wir haben diese Bedenken sehr ernst genommen, die durch Menschen durchgeführte Auswertung von Siri-Anfragen sofort ausgesetzt und eine gründliche Überprüfung unserer Praktiken und Richtlinien begonnen. Wir haben beschlossen, einige Änderungen an Siri vorzunehmen.
Wie Siri die Privatsphäre schützt
Siri wurde von Anfang an dahingehend entwickelt, die Privatsphäre der Nutzer zu schützen. Wir konzentrieren uns darauf, so viel wie möglich auf dem Gerät selbst zu erledigen und die Menge an Daten, die wir mit Siri sammeln, zu minimieren. Wenn wir Daten von Siri auf unseren Servern speichern, verwenden wir diese nicht, um ein Marketingprofil zu erstellen, und wir verkaufen diese auch niemals an Dritte. Wir verwenden Daten von Siri ausschliesslich zur Verbesserung von Siri und entwickeln ständig Technologien, die die Privatsphäre bei der Nutzung von Siri noch stärker schützen.
Siri verwendet so wenig Daten wie nötig, um ein genaues Ergebnis zu liefern. Wenn man beispielsweise eine Frage zu einer Sportveranstaltung stellt, nutzt Siri den allgemeinen Standort, um geeignete Ergebnisse zu erzielen. Wenn man jedoch nach dem nächstgelegenen Lebensmittelgeschäft fragt, werden spezifischere Standortdaten verwendet.
Wenn man Siri bittet ungelesene Nachrichten vorzulesen, weist Siri das Gerät lediglich an, ungelesene Nachrichten laut zu lesen. Der Inhalt der Nachrichten wird nicht an die Server von Siri übermittelt, da dies für die Ausführung der Anfrage nicht erforderlich ist.
Siri verwendet eine zufällige Kennung — eine lange Folge an Buchstaben und Zahlen, die einem einzelnen Gerät zugeordnet sind — um Daten während der Verarbeitung zu verfolgen, anstatt diese über Apple-ID oder Telefonnummer mit der Identität zu verknüpfen — ein Prozess, der unserer Meinung nach einzigartig unter den heute eingesetzten digitalen Assistenten ist. Als weitere Sicherheitsmassnahme wird die Verknüpfung von Geräteinformation und Zufallskennung nach sechs Monaten getrennt.
In iOS findet man Details, wie Siri auf Daten zugreift und diese dabei geschützt werden unter Einstellungen > Siri & Suchen > Über „Siri fragen“ und Datenschutz.
Wie Nutzerdaten Siri besser machen
Damit Siri personalisierte Aufgaben präziser ausführen kann, sammelt und speichert es bestimmte Informationen vom Gerät. Wenn Siri beispielsweise auf einen ungewöhnlichen Namen trifft, kann es Namen aus Kontakten verwenden, um sicherzustellen, dass es den Namen korrekt erkennt.
Siri nutzt auch Daten aus der Interaktion mit dem Anwender. Diese beinhalten sowohl die Audioaufnahme als auch eine computergenerierte Transkription der Anfrage. Manchmal verwendet Apple die Audioaufnahme einer Anfrage sowie das Transkript in einem maschinellen Lernprozess, um Siri bei der Verbesserung zu „trainieren“.
Bevor wir das Grading aussetzten, haben wir eine geringe Anzahl an Stichproben von Audiodaten aus Siri-Anfragen — weniger als 0,2 Prozent — und zugehörige computergenerierte Transkripte verwendet, um zu prüfen, wie gut Siri reagiert hat und um die Zuverlässigkeit zu verbessern. Zum Beispiel: Wollte der Nutzer mit Siri sprechen? Hat Siri die Anfrage richtig verstanden? Und hat Siri korrekt auf die Anfrage reagiert?
Änderungen, die wir vornehmen
Als Ergebnis unserer Überprüfung stellen wir fest, dass wir unseren hohen Massstäben nicht vollständig gerecht geworden sind, und dafür möchten wir uns entschuldigen. Wie bereits mitgeteilt, haben wir das Siri-Grading-Programm gestoppt. Wir planen, diese Arbeit später im Herbst wieder aufzunehmen, sobald Software-Updates für unsere Nutzer freigegeben werden — aber erst nach folgenden Änderungen:
- Erstens werden wir standardmässig keine Audioaufzeichnungen von Siri-Interaktionen mehr speichern. Wir werden weiterhin computergenerierte Transkripte verwenden, um Siri bei der Verbesserung zu unterstützen.
- Zweitens können Nutzer per Opt-in selbst entscheiden, ob sie zur Verbessrung von Siri beitragen möchten, indem Siri aus den Audioproben der Anfragen lernen kann. Wir hoffen, dass viele Menschen sich dafür entscheiden werden zur Verbesserung von Siri beizutragen, mit dem Wissen, dass Apple die Privatsphäre respektiert und über starke Datenschutzkontrollen verfügt. Diejenigen, die sich für die Teilnahme entscheiden, können sich jederzeit abmelden.
- Drittens dürfen, wenn sich Kunden per Opt-in entscheiden, ausschliesslich Apple-Mitarbeiter Audioproben der Siri-Interaktionen hören. Unser Team wird daran arbeiten, jede Aufnahme, die als unbeabsichtigter Auslöser von Siri erkannt wurde, zu löschen.
Apple verpflichtet sich, den Kunden in den Mittelpunkt unseres Handelns zu stellen, was auch den Schutz seiner Privatsphäre einschliesst. Wir haben Siri entwickelt, um zu helfen, Dinge schneller und einfacher zu erledigen, ohne das Recht auf Privatsphäre zu beeinträchtigen. Wir sind unseren Anwendern sehr dankbar mit welcher Leidenschaft sie Siri nutzen und, dass sie uns dazu bringen, uns ständig zu verbessern.
Für weitere Informationen: Siri Datenschutz und Grading