Als am Freitag die beiden Gratiszeitungen 20 Minuten und Blick am Abend von der neuen App Dialäkt Äpp (AppStore-Link, Gratis) berichteten, kam mir dies sehr bekannt vor. Die Schweizer App Chochichästli Orakel (AppVZ-Link) macht dies etwas anderes und leider auch ungenauer.
Die Dialäkt Äpp ermittelt mit 16 Fragen von wo das eigene gesprochene Dialekt kommt. Dabei werden die zur Auswahl stehenden Antworten vorgelesen. So kann der eigene Dialekt ziemlich genau einer Gegend zugeordnet werden.
Die Dialektlokalisierung erfolgt mittels Abfrage von wissenschaftlich ermittelten, spezifischen Wörtern, deren Aussprache bestimmten Regionen zugeordnet werden können. Dialekte verändern sich. Ihr Schweizer Dialekt wird aufgrund der Daten des Sprachatlas der Deutschen Schweiz (Sprachstand um 1900), lokalisiert – neuere, flächendeckende Daten sind nicht vorhanden.
Dialäkt Äpp erlaubt eine geographische Lokalisierung Ihres Schweizer Dialekts nach sprachwissenschaftlichen Standards. Sie können ihren Dialekt aufnehmen und die Dialekte anderer Benutzer sowie historische Aufnahmen des Phonogrammarchivs der Universität Zürch anhand einer interaktiven Karte anhören. Gleichzeitig erlaubt es die Dialäkt Äpp, zeitgenössische Schweizer Dialekte als wertvolles kulturelles Gut zu archivieren.
Sollte die App ein ungenaues, falsches Resultat ausgeben, kann das daran liegen, dass durch die Jahre der Dialekt weiterentwickelt wurde. Die eigens erfassten Dialektangaben werden in einem zukünftigen Update der App in den Algorithmus eingebunden – und der Sprachstand 2013 kann für die Dialektlokalisierung mit einbezogen werden.
Dialäkt Äpp wurde mit Aufnahmen und Daten vom Phonetischen Laboratorium der Universität Zürich und dem Idiotikon erstellt. In der App können Aufnahmen von anderen Nutzern angehört oder eigene Dialekt-Aufnahmen erstellt werden.