Gratis SMS-Apps schaden Swisscom und Co.

Das verwundet nicht. Gratis SMS-Apps wie WhatsApp Messenger (AppStore-Link) oder Ping! (AppStore-Link), mit denen man Kurznachrichten ala SMS und MMS kostenlos von iOS-Gerät zu iOS-Gerät oder sogar Platformübergreifend versenden kann, schaden den Providern. Es werden immer weniger herkömmliche SMS und MMS Nachrichten versendet, sondern vermehrt auf alternative Apps gesetzt.

Jedes zweite in der Schweiz verkaufte Smartphone ist ein iPhone. Siehe unten iMessage. 60 Prozent der Mobiltelefone die Swisscom verkauft sind Smartphones. Bei Orange und Sunrise sind es gar 80 Prozent. Im Jahr werden rund 6 Milliarden SMS Nachrichten versendet. Dies führt zu einem Umsatz von mehr als 600 Milionen Franken – und fast ebenso viel Gewinn.

Der Tages-Anzeiger zeigt auf wie viel bei einem SMS-Versand den Providern übrig bleibt:

Der US-Professor Srinivasan Keshav von der Universität Waterloo schätzte sie 2008 auf ein Drittel Cent pro SMS. Selbst wenn man für die Schweiz von 50 Prozent höheren Kosten ausgeht, macht das weniger als einen halben Rappen. Bei einem Preis von 10 bis 20 Rappen pro SMS entspricht das einer Marge von mehreren Tausend Prozent. Oder anders herum: Gut 95 Prozent des Umsatzes mit SMS bleiben als operativer Gewinn im Kässeli.

Was die Zukunft für Swisscom, Orange und Sunrise bringen könnte zeigt das Beispiel aus den Niederlanden. Der Ex-Monopolist KPN berichtet von einem Einbruch von 16 Prozent in sechs Monaten. Dies komme von den jugendlichen Nutzern, 85% haben Apps wie WhatsApp installiert.

Aktuell verzeichnet die Swisscom einen Zuwachs bei den versendeten SMS von 5,2 Prozent. Bei Orange und Sunrise ist kein Rückgang ersichtlich. Die Provider sehen in iMessage keinen ‚Weltuntergang‘. Sie wollen mit Aboanpassungen auf den neuen Dienst reagieren. Bereits seit dem Frühling bietet Swisscom nur noch Abos mit integrierten Gesprächs- und SMS-Pauschalen an.
Bei der Swisscom wird jedes dritte SMS pauschal abgerechnet. Bei Orange liegt der Anteil über zwei Drittel, weiss der Tages-Anzeiger. Tendenz steigend. Anders Sunrise; diese bieten nur im teuersten Abo inbegriffene SMS-Nachrichten an. Die Mehrheit der Nutzer zahlen jedes SMS separat. Jedoch nicht wie früher mit 10 sonder neu mit 15 Rappen.

In Zukunft muss demnach zwangsläufig mit teureren Abos gerechnet werden.

iMessage
Apple hat sich bei WhatsApp und Co. inspirieren lassen und iMessage in iOS 5 integriert. Dank iMessage werden Nachrichten an ein anderes iOS Gerät auf dem iOS 5 installiert ist als iMessage erkannt. Die Nachricht wird dann über das Internet und nicht als SMS versendet. Da viele in ihrem Abonnement Datenvolumen integriert haben, können die Nachrichten als ‚kostenlose‘ SMS-Ersatz angesehen werden.

(via tagesanzeiger.ch)

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5 Comments

  1. Sevi 5. März 2012 at 11:24

    Ich finde es eine Frechheit von Sunrise die sms tarife zu erhöhen! Gleichzeitig noch das datenvolumen zu verringern! Nie wieder Sunrise

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  2. Helen Minder 3. November 2011 at 7:07

    Die Abos sind doch schon heute zu teuer! Und bald noch teurer?

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  3. Andreas Hobi 26. Oktober 2011 at 0:56

    Wenn die Telcos bei den SMS so gigantisch hohe Margen haben, stellt sich bei mir unweigerlich die Frage, ob denn da der Wettbewerb nicht spielt… Ich will ja niemandem etwas unterstellen, aber mir drängt sich die Thematik rund um Preisabsprachen und versteckte Kartelle auf… :-/

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  4. Rolf Scheidegger 19. Oktober 2011 at 13:15

    @DeDu
    Oben steht jedes zweite !

    In meinem alten Sunrise Abo habe ich noch 1gb freies Datenvolumen.
    In den neuen Abos die Sunrise vor ein paar Monaten vorgestellt haben!
    Gibt es zum selben Preis nur noch 500 mb .Unlimitiertes Datenvolumen gibt es erst bei ca 100-120 .- im Monat .
    Die wissen schon wie man das wieder ausgleicht.
    SMS Preise erhöhen und Datenvolumen senken.

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  5. DeDu 19. Oktober 2011 at 12:55

    „Jedes in der Schweiz verkaufte Smartphone ist ein iPhone“ ??? WTF?

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