Auf Antennagate folgt Locationgate. Kurz nach der Einführung des iPhone 4 im letzten Sommer ging es los. Viele beklagten sich über Signalverlust wenn das iPhone der 4. Generation etwas fester in der Hand gehalten wird. Wir haben fleissig berichtet. Das ging damals sowie, dass Apple sich für das Problem entschuldigte und kostenlose Hüllen für das iPhone 4 abgaben. Zudem wurde iOS optimiert. Antennagate, welches vorallem im schlechteren Netz von AT&T auftrat, war dann für Apple erledigt.
Nun folgt Locationgate. Hier berichtet, speichert das iPhone und das iPad WiFi+3G den aktuellen Standort auf dem Gerät. Zudem wird bei der Synchronisation die Datei mit diesen Daten auf den Mac / PC übertragen. Steve Jobs hat in der Zwischenzeit einem fragenden Apple Kunden per Mail auf die Frage wieso denn die Tracking-Daten aufgezeichnet werden, geantwortet:
Q: Steve, Could you please explain the necessity of the passive location-tracking tool embedded in my iPhone? It’s kind of unnerving knowing that my exact location is being recorded at all times. Maybe you could shed some light on this for me before I switch to a Droid. They don’t track me.
A: Oh yes they do. We don’t track anyone. The info circulating around is false.
Sent from my iPhone
Jobs hat nicht unrecht. Viele die in die Datei geschaut haben, dies funktioniert recht einfach mit dem Tool iPhone Tracker, haben bemerkt dass sich Ortschaften in der Datei befinden, an denen das eigene iPhone oder iPad unmöglich gewesen sein kann. Der Grund ist folgender.
Das iPhone und das iPad mit 3G Zugang zum Internet speichert alle Mobilfunkmasten und Wi-Fi Antennen bei denen es sich anmeldet mit Zeit und den dazugehörigen GPS Daten (sofern verfügbar) auf. Jedes iPhone und jedes iPad kann sich aus diesen Daten einen Nutzen ziehen. Denn die Angaben zu Funknetzzellen, sogenannte Cell IDs, und Wi-Fi Spots werden vom Apple Server auf die Geräte geladen, so kann sich das Gerät schneller bei neuen Sendemasten anmelden.
Es kann also vorkommen, dass sich in der Datei consolidated.db Orte befinden an denen sich das eigenen iPhone / iPad noch nie befunden hat. Ebenso können die dazugehörigen Zeitstempel irritierend aussehen. War mein Smartphone etwa zur gleichen Zeit in Genf und in Zürich? Nein, zu diesem Zeitpunkt wurden die Angaben der Funkzelle vom Apple Server geladen.
Ungläubige können wir noch mit diesen Informationen überzeugen. Apple hat zur Einführung von iOS4 genau diese Funktion mit dem Namen Using Core Location in iOS an der WWDC 2010 vorgestellt. Die Dateien werden weder an Google noch an Skyhook weitergegeben und dienen lediglich dazu einen schnellen wechseln zwischen Funkzellen zu ermöglichen.
When a customer requests current location information … Apple will retrieve known locations for nearby cell towers and Wi-Fi access points from its proprietary database and transmit the data back to thedevice“ … „Thedevice uses the information, along with GPS coordinates (if available), to determine its actual location. Information about the device’s location is not transmitted to Apple, Skyhook or Google. Nor is it transmitted to any third-party application provider, unless the customer expressly consents.
Dazu liefern wir dieses PDF mit (Seite 7). In diesem Sinne sehen wir das ‚Problem‘ als erledigt.
(via geothought.blogspot.com)