Winfuture berichtet heute von einem Artikel bei macrumors.com: So soll Apple-Chef Steve Jobs an einer internen Mitarbeiterversammlung einige Gründe zum Ausschluss Flashs gesagt haben:
Apple does not support Flash because it is so buggy, he says. Whenever a Mac crashes more often than not its because of Flash. No one will be using Flash, he says. The world is moving to HTML5.
Apple scheut sich also nicht vor der Konkurrenz von anderen Games und Apps sondern will die extreme Marktmacht Adobes brechen. Apple ist damit eines der einzigen Unternehmen, die das Flash-Plugin öffentlich kritisieren. Im Diskussionsforum von winfuture.de ist zudem eine sehr interessante Diskussion darüber zustande gekommen.
So meint ein User:
[…] Bei der 64bit-Version von Safari stürzt […] nur das Plugin ab, der Browser läuft weiter. Apple hat dies bei der Vorstellung von Snow Leopard auch mit dem Flash-Plugin demonstriert, was ziemlich Gelächter ausgelöst hat, da wohl jeder im Publikum wusste, wie oft Flash abstürzt.
Obwohl in meinem Alltag Flash selten die Absturzursache ist, staune ich dennoch immer, wie viel Leistung ein Video bzw. eine Flash App benötigt. Vor allem auf meinem Laptop mit 1,6Ghz Dual Core (das iPad hat 1 GHz, das iPhone ca. 600 MHz) sehe ich immer sehr deutlich, wie die Leistungskurve steil ansteigt. Klar gibt es Flash mittlerweile auch auf allen anderen Handys als denen von Apple, doch mit diesem Flash lässt sich nur ein sehr geringer Bruchteil von Flash-Applikationen ruckelfrei wiedergeben.
Ebenso könnte die Umsetzung eines Flash-Plugins auf Multi-Touch-System schwierig werden, wie ein User meint:
[…] Wenn du auf dem iPhone Safari offen hast, kannst du mit einem Finger scrollen. Du tippst irgendwo hin, ziehst den Finger runter und scrollst damit nach oben. Wenn du jetzt im Browser ein Flash-Spiel hast und du willst z.B. deine Spielfigur bewegen, dann tippst du sie an und ziehst den Finger. Woher soll Safari jetzt wissen ob du scrollen willst oder ob du deine Spielfigur bewegen willst? Flash läuft als Container innerhalb von Safari – der Browser hat keine Ahnung, was sich innerhalb dieses Containers abspielt. Safari kann nicht wissen, dass du deinen Finger auf der Spielfigur hast und diese bewegen willst, also wird Safari deine Fingerbewegung als Scrollen interpretieren. Außerdem kannst du nicht zwischen einem Zeigen und einem Anklicken unterscheiden. Wenn du mit der Maus irgendwo drüber fährst, ist das ein Zeigen (mouseover), wenn du klickst, ist es ein Anklicken. Wenn du mit dem Finger auf den Bildschirm tippst – wolltest du jetzt auf das Objekt zeigen, oder wolltest du es anklicken? Wolltest du es links anklicken oder rechts anklicken? Nächstes Problem: In vielen Spielen kann man mehrere Spielfiguren markieren, indem man ein Rechteck drüber zieht. Wie soll Safari hier unterscheiden können, ob du ein Rechteck ziehen willst oder ob du scrollen willst? Es gibt dutzende solcher Probleme, die nicht zu lösen sind, ohne dass das verwendete Programm eine Touchbedienung explizit unterstützt – und das tut Flash nun mal nicht. Und genau das ist auch der Grund, warum es auf dem iPad KEIN normales OS X und KEINE normalen OS X-Programme gibt – weil diese einfach nicht auf eine Touchbedienung ausgelegt sind.
Obwohl mit dem kommenden Flash 10.1 eine Multi-Touch-Unterstützung angekündigt ist, dürfte einige Zeit vergehen, bis diese auch wirklich genutzt wird. Bei billigen und älteren Spielen wird auf eine solche Unterstützung wahrscheinlich aus Kostengründen verzichtet.
Nichtsdestotrotz, wie Steve Jobs erwähnte, hält HTML5 Einzug in das Internet. Die grossen Websites (u.a. Videoseiten wie Youtube, Vimeo) bieten ihre Videos schon jetzt testweise in einem HTML5-Container an. Allerdings sind für den verwendeten Codec Lizenzabgaben erforderlich, was Apple zwar nicht schmerzen wird, die Entwickler von Firefox (Mozilla) jedoch schon. Doch HTML5 wird kommen und damit hoffentlich auch ein besseres „Web-Erlebnis“ für Apple Geräte.
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