Heute stellte Steve Jobs in San Francisco das neue Apple Tablet vor. Einiges was erwartet wurde traf zu, über das iPhone wurde an der Präsentation aber ausser Zahlen zum AppStore kaum gesprochen. Sehr überraschend war aber der Presi: so soll das neue Gadget in der günstigsten Version nur 499$ kosten. Die Hardware-Eckdaten des neuen Tablets sind wie folgt:
- 9,7 Zoll Display mit einer Auflösung von 1024x768px (die alte Standardauflösung für Desktop Computer baer praktisch 720p HD)
- schwarzer Rand mit weisser Alu-Rückseite
- GPS, Beschleunigungssensoren, WiFi 802.11n, Kompass (3G bei einigen Modellen)
- DockConnector, Bluetooth, Lautsprecher und Mikrofon, aber keine Kamera weder vorne noch hinten (wäre eigentlich zu erwarten gewesen, da mittlerweile selbst der iPodNano eine hat)
- Der Akku reicht für 10 Stunden
- Das Gerät verfügt über einen schnellen 1Ghz Chip der eine Eigenentwicklung von Apple bzw. einer zugekauften Firma ist.
- Optional ist ein Dock erhätlich über das man eine physikalische Tastatur anschliessen kann. Ebenso sind zahlreiche Adapter zu erwerben (SD-Card-Slot, USB, etc.)
Das weitaus Interessantere aber ist die Software und die neuen Apps und UI die vorgestellt wurden.
- Alle bisherigen Apps (140’000) können ohne irgendwelchen Modifikationen auf dem iPad laufen. Dies entweder in einer kleinen Version in der Auflösung des iPhone-Displays oder aber in einer vergrösserten Full-Screen-Version (die deutlich besser aussieht), dabei wird einfach jeder Pixel verdoppelt.
- Neue Apps können aber auch exklusiv fürs Tablet entwickelt werden, diese werden dann von Apple speziell markiert.
- Apple stellte auch eine (sehr gut durchdachte) Version des neuen iWork2010 vor, die UI ist sehr gut auf Multi-Touch abgestimmt und sieht wirklich gut aus.
- Die Interfaces von Kalender, Adressbuch sehen nun realisitisch aus.
- Apple steigt ins Buchgeschäft ein und vertreibt mit iBooks und einer entsprechenden Store Kategorie Bücher. Dazu wurden mit zahlreichen namhaften US-Verlägen (evtl. auch europäische) Verträge geschlossen. Der Richtpreis für ein Buch soll ca 15US$ betragen.
- Mails, iPod und Store haben ein Redesign erhalten und sehen wirklich sehr gut aus.
- Der Homescreen sieht genauso aus wie beim iPhone, ausser dass das Hintergrundbild frei wähbar ist. (Finde ich ein bisschen mager, da hätte man viel mehr machen können)
- Natürlich gibt es auch die bisherigen Apps wie Karten und Youtube (auch in HD)
Die Preise sind für Modelle ohne 3G (verfügbar in 60 Tagen) 499$ für 16GB, 599$ für 32Gb und 699$ für 64GB
Die iPads gibts auch mit 3G (verfügbar in 90 Tagen) , in den USA auch mit passendem Datentarif, der kein Abo ist und für 14.99$ 250Mb oder für 29.99$ eine unbegrenzte Datenmenge bietet. Das tolle: die Gerät sind simlockfrei und können somit auch in der Schweiz eingesetzt werden (sofern es bis dann passende micro GSM Sim Cards gibt). Apple will dem „Schwarzmarkt“, der vor allem beim iPhone aufblühte, also einen Riegel schieben. In Europa soll der Start im Juni dieses Jahres sein. Mit 3G kosten die Geräte aber jeweils 130$ Dollar mehr. Wieso kann ich mir nicht erklären, ein 3G-Chip kostet sicher keine 130$, doch Apple will mit dem günstigsten Tablet den Markt erobern und mit den teureren leistungsfähigeren (viele Business-Leute wollen eines mit 3G) die Marge ausschöpfen. Mit diesem Gerät zu diesem Preis hat Apple eine sehr interessante Alternative zu Netbooks und Low-Price-Laptops geschaffen. Solche kosten zwar meist mehr und können mehr, doch das was die meisten Leute wollen (Emails, surfen, Filme, Games, Fotos) ist eben auch mit einem sehr schön designten iPad möglich.
Manko: der fehlende Flash-Player, der sich auch bei der Präsentation des Gerätes bemerkbar machte, als Steve Jobs auf einen Link auf der Apple Website klickt und nur das blau Fragezeichen-Symbol zu sehen bekam. Meiner Meinung nach sollte sich Apple endlich aufraffen und mit Adobe einen Flash-Player fürs iPhone entwickeln. Nun ist die Leistung genügend hoch; das einzige Argument wäre jetzt noch, dass Flash-Games eine Konkurrenz für den AppStore darstellen könnten, doch mit dem sollte Apple leben können, da sie an Gratis-Apps und -Spielen eh nichts verdienen können.
Für weitere Infos kann ich das Einführungsvideo auf apple.com sehr empfehlen (obwohl dieSuperlative ein bisschen gewagt sind..)
da hat doch schon einer bei der FTC eine Klage eingereicht wegen irreführender Werbung: http://news.idg.no/cw/art.cfm?id=7CE71404-1A64-67EA-E4686AF5E75DE35F
Ich denke nicht das Apple mit Adobe einen Player entwickeln muss, Adobe kann das schon selbst. Ich glaube wenn Android, Palm Pre, RIM/Blackberry und Symbian es schaffen werden den neuen Player 10.1 auf Ihren Handset laufen zu lassen sollte das auch auf einem iPhone oder iPad gehen.
Auf dem iPhone kann ich ja auf Flash verzichten, aber auf dem iPad will ich Flash für das „better browsing the web than on the laptop“ wie Steve meinte.
Eine Cam und SD Card Slot wäre sicher auch nicht schlecht gewesen.
Bin ja echt gespannt ob die anderen iPhone E-Book Reader auch auf dem iPad laufen werden. Bisher war ja die Regel das eingebaute Apps nicht zu fest konkurrenziert werden dürfen.